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FSV Salmrohr gewinnt Bitburger Rheinlandpokalfinale in Polch
Quelle: Fußballverband Rheinland
Der 63. und vorletzte Teilnehmerplatz an der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde ist seit Mittwochabend, 21.35 Uhr vergeben: Im Endspiel um den Bitburger Rheinlandpokal schlug der FSV Salmrohr den Oberligakonkurrenten Sportvereinigung Burgbrohl mit 6:4 (1:1, 1:1) nach Elfmeterschießen.
Vor 2061 Zuschauern im Leo-Schönberg-Stadion in Polch boten beide Teams lange Zeit einen Kampf auf Augenhöhe. Spielerische Finessen blieben über weite Strecken Mangelware – Spannung und Taktik waren Trumpf. Den besseren Start erwischte das von Klaus Adams trainierte Burgbrohl. Offensiv ausgerichtet, probierte es Tobias Wirtz in der zweiten Minute aus der zweiten Reihe, FSV-Keeper Daniel Ternes hatte aber keine Probleme den Ball abzufangen. Wenig später wäre die Sportvereinigung ums Haar Nutznießer einer zu kurzen Rückgabe von Salmrohrs Verteidiger Daniel Schraps gewesen. Über Giorgi Piranishvili und Norman Wermes kam der Ball zu Lukas Püttmann, dessen Schuss aber Michael Kohns gerade noch abblocken konnte (6.).
Mit ihrer ersten nennenswerten Aktion in der gegnerischen Hälfte gingen die von rund 300 Fans unterstützten Salmrohrer in Front. Die Abwehr der Burgbrohler war nach einem Einwurf nicht im Bilde, Timo Heinz passte auf und überwand Schlussmann Michael Berg zum 1:0 (8.). Anschließend verpasste es die Mannschaft von Coach Paul Linz nachzulegen. In Minute elf konterte der FSV über den pfeilschnellen Fabian Helbig; Wirtz rettete gerade noch in zentraler Position. Danach blieb Keeper Berg im Eins-gegen-Eins der Sieger im Duell mit Sebastian Ting, den Nachschuss setzte Helbig übers Tor (21.). Salmrohr schien die Partie im Griff zu haben, ließ aber zunehmend die Konsequenz vermissen. Das wurde in der 32 Minute bestraft. Wirtz zog aus 15 Metern ab – und der Ball schlug genau neben dem rechten Torpfosten zum 1:1 ein.
Die unter Paul Linz seit dessen Amtsantritt Mitte der Vorrunde oftmals demonstrierte spielerische Stärke ließ der FSV über weite Strecken der Begegnung vermissen. Burgbrohl, das in der Oberliga-Runde als 13. sechs Plätze und 14 Punkte schlechter als Salmrohr notiert war und in den beiden Aufeinandertreffen nur einen Punkt geholt hatte (1:3, 2:2) hielt diszipliniert und beherzt dagegen. Nach einer Stunde die Riesenchance für die Blau-Gelben: Piranishvili schickte Sebastian Sonntag auf die Reise. Dieser hatte aber gegen den stark reagierenden Ternes das Nachsehen (60.). Drei Minuten später setzte Salmrohrs Ting einen Schuss aus der zweiten Reihe zu hoch an. Weitaus hochkarätiger aber die nächste Burgbrohler Möglichkeit: Nach Zuspiel von Püttmann kam Sonntag aus halblinker Position freistehend zum Abschluss, drosch den Ball aber in die zweite Etage (76.). Auf der Gegenseite köpfte 1:0-Schütze Heinz auf Eckballvorlage von Bidon knapp drüber (78.). Gab es in der zweiten Hälfte kaum Chancen, tat sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr vor den beiden Toren. Und das meist vor dem der Salmrohrer: In der 80. Minute musste wieder Ternes klären, diesmal gegen Wermes. Und noch einmal Wermes: In der 90. Minute wurde er im letzten Moment von Daniel Braun gestoppt, wäre ansonsten alleine auf das Salmrohrer Tor zugelaufen.
Verlängerung! Hier setzte die Adams-Elf ihre Chancen-Serie fort: Erst wenige Sekunden waren absolviert, als Sonntag knapp scheiterte (91.). Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte Salmrohr: In der 107. Minute zog Ricardo Couto-Pinto ab, Schlussmann Berg hatte enorme Mühe, abzuwehren. Eine Ko-Produktion von Stefan Krämer und Florian Stein bedeutete in der 108. Minute wiederum beinahe das 2:1 für die SpVgg; Stein verzog aber in zentraler Position deutlich. Die letzten neun Minuten der Verlängerung musste Salmrohr in Unterzahl auskommen: Der bereits verwarnte Daniel Braun riss Lukas Püttmann bei einem Konter um. Die Ampelkarte vom sicher leitenden Unparteiischen Manuel Biesemann war die logische Konsequenz. Beim anschließenden Freistoß von Julius Fohr war der beste Salmrohrer, Torwart Daniel Ternes, wieder zur Stelle und hielt den Ball sogar fest.
Es blieb nach 120 Minuten beim 1:1. Im Elfmeterschießen legte Daniel Bartsch für den FSV vor, danach hielt Ternes gegen Julius Fohr. Danach verwandelte Salmrohr noch vier Mal (Lars Schäfer, Michael Kohns, Timo Heinz und Ricardo Couto-Pinto). Auf der Gegenseite trafen Florian Stein, Marius Kroener und Lukas Püttmann. Schon vor dem letzten Versuch für Burgbrohl war das Match damit für Salmrohr gelaufen. Im Mittelpunkt der Ovationen stand zunächst der „Spieler des Spiels“, Daniel Ternes, der nicht nur den einen Strafstoß, sondern auch während der 120 Minuten mehrfach glänzend pariert hatte.
„Es war ein enges, hart umkämpftes Spiel, in dem man beiden Mannschaften anmerkte, dass viel auf dem Spiel stand“, bilanzierte Bernd Schneider, der FVR-Spielausschussvorsitzende. Verbandspräsident Walter Desch lobte die Fairness, mit der beide Kontrahenten zu Werke gegangen waren. „Einfach Wahnsinn. Ein super Gefühl. Jetzt wird gefeiert bis zum Abwinken“, sprudelte es aus unterdessen FSV-Keeper Ternes heraus. „Wir waren nicht so im Rhythmus wie Burgbrohl, das bis zum Ende in der Liga um den Klassenverbleib gekämpft hatte. Immerhin haben wir uns in das Spiel hinein gebissen. Jetzt wünsche ich mir einen Bundesligisten von den Top Five“, strahlte der Salmrohrer Torschütze in der regulären Spielzeit, Timo Heinz.
„Das ist enttäuschend. Wir hatten genügend Chancen, das Ding zu gewinnen“, meinte ein geknickter Burgbrohler Lukas Püttmann. „Wir waren nahe dran. Es ist wirklich schade. Trotzdem war es eine gute Saison für uns, in der wir ja auch noch den Klassenverbleib geschafft haben“, bilanzierte SpVgg-Coach Klaus Adams. „Das war sehr wichtig für den gesamten Verein und für unsere junge Mannschaft. Wir haben uns bis zur 75. Minute sehr, sehr schwer getan und waren geradezu ängstlich“, gab Salmrohrs Trainer Paul Linz offen zu. Weil „unsere ganze Familie HSV-Fan ist“, wünscht er sich nun den Bundesliga-Dino in Runde eins.
Nach dem achten Cupsieg in der Vereinsgeschichte gehen die gespannten Blicke im Salmtal auf den 10. Juni. Am kommenden Mittwoch, ab 22.45 Uhr, werden im Anschluss an das Länderspiel der deutschen Elf gegen die USA die Lose für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde gezogen. Der Deutsche Meister FC Bayern München, der amtierende Cup-Sieger VfL Wolfsburg, der beim letzten DFB-Pokal-Einsatz des FSV im Salmtalstadion im Jahre 2002 zu Gast war und seinerzeit mit 2:0 gewann, Borussia Dortmund, aber auch die Zweitligisten Heidenheim, Sandhausen und FSV Frankfurt – alles ist möglich für das Heimspiel, das zwischen dem 7. und 10. August über die Bühne gehen wird.
Statistik:
Aufstellungen
Burgbrohl: Berg – Hein, Liersch, Kroener,Fohr – Fichtl, Wirtz (70. Stein), Sonntag, Piranishvili (91. Krämer)– Wermes, Püttmann.
Salmrohr: Ternes – Kohns, Schäfer, Schraps, Braun – Bidon, Heinz, Bartsch, Ting (104. Bauer), Tim Hartmann – Helbig (46. Couto-Pinto).
Schiedsrichter: Manuel Biesemann (Wadern).
Zuschauer: 2061
Tore: 0:1 Heinz (8.), 1:1 Wirtz (32.)